Programm Wintersemester 2016
Motto: "After 1900 - Musik am Zug der Zeit"
Werke des 20. Jahrhunderts von Baumann, Gershwin, Gliére und Britten
Aufführungen
04.02.2017 15:00 Uhr Kleines Theater - Salzburg
05.02.2017 11:00 Uhr Altes Rathaus - Laufen
09.02.2017 19:30 Uhr emailWerk - Seekirchen
05.02.2017 11:00 Uhr Altes Rathaus - Laufen
09.02.2017 19:30 Uhr emailWerk - Seekirchen
Programm
Herbert Baumann (geb. 1925)
„Variationen über ein englisches Volkslied“ für Violoncello und Streichorchester
„Variationen über ein englisches Volkslied“ für Violoncello und Streichorchester
George Gershwin (1898-1937)
„Four Selected Songs“ (bearbeitet von Stephan Höllwerth)
I. „The Man I love“
II. „Fascinating Rhythm“
III. „Summertime“
IV. „I got Rhythm“
IV. „I got Rhythm“
Reinhold Gliére (1875-1956)
„Vier Stücke für Violoncello und Streichorchester“ (bearbeitet von Stephan Höllwerth)
I. “Präludium” - Allegro
„Vier Stücke für Violoncello und Streichorchester“ (bearbeitet von Stephan Höllwerth)
I. “Präludium” - Allegro
II. “Scherzo” - Vivace
III. “Intermezzo” – Andantino grazioso
IV. “Tarantella” – Allegro vivace
III. “Intermezzo” – Andantino grazioso
IV. “Tarantella” – Allegro vivace
Benjamin Britten (1913-1976)
“Simple Symphony”
I. “Boisterous Bourrée” – Allegro ritmico
II. Satz “Playful Pizzicato” – Presto possibile pizzicato sempre
III. “Sentimental Saraband” – Poco lento e pesante
IV. “Frolicsome Finale” – Prestissimo con fuoco
Solisten Himani Grundström, Sopran
Sven Ahnsjö, Violoncello
LEITUNG Stephan Höllwerth
Solisten
Die Sopranistin Himani Grundström stammt aus Stockholm und hat ihre Ausbildung in der Opernhochschule Göteborg begonnen. An der Universität Mozarteum studiert sie zurzeit bei Barbara Bonney und Wolfgang Holzmair. Die Sängerin ist Mitglied des Salzburger Bachchors. In der Salzburger Franziskanerkirche ist sie auch als Solistin zu hören. Mit dem Diabelliorchester Seekirchen hat Himani Grundström im vergangenen Jahr die Hauptrolle in Mozarts „Bastien und Bastienne“ interpretiert.
Der Cellist Sven Ahnsjö erhielt seine Ausbildung bei Sebastian Hess in München und bei Ola Karlsson in Stockholm. Er studierte Musikpädagogik, Musik- und Theaterwissenschaft an der LMU München. Konzertauftritte führten ihn zu Festivals wie den Rieser- und Donauwörther Kulturtagen, dem Kulturspektakel Gauting sowie zahlreichen Orten im In- und Ausland. 2005 spielte Ahnsjö die Uraufführung der Cellosonate „Musik mit Bach“ seines Freundes Herbert Baumann, im Februar 2010 folgte auch die Uraufführung von dessen „Duettino“. Nach vielen Jahren der Lehrtätigkeit in München unterrichtet Sven Ahnsjö seit September 2015 am Musikum Salzburg.
Werke
Zeitgenössische Musik wird mitunter als schwierig wahrgenommen. Dass es auch Musik des 20. Jahrhunderts gibt, die eingängig ist, beweist das Projekt „After 1900“ des Diabelliorchester Seekirchen. Auf dem Programm stehen Werke, die nicht älter als 100 Jahre sind und gut klingen.
Unter den aufgeführten Komponisten befindet sich mit Herbert Baumann sogar ein lebender Musiker. Er ist mit dem Solisten Sven Ahnsjö persönlich befreundet. Der in Berlin geborene, heute in München ansässige Komponist hat über 500 Bühnen- und Filmmusiken geschrieben. Seine „Variationen über ein englisches Volkslied“ nehmen die Melodie „Once I Loved a Maiden Fair“ zum Thema für acht abwechslungsreiche Variationen.
Die „Vier Stücke für Violoncello und Streichorchester“ von Reinhold Gliére sind ursprünglich für Kontrabass und Klavier geschrieben. In der Bearbeitung von Stephan Höllwerth wurde der ursprüngliche Solopart für Violoncello und die Klavierbegleitung für Streichorchester umgearbeitet. Gliére ist berühmt für ausgefallene Besetzungen und einschmeichelnde melodische Wendungen. Er dürfte der einzige Komponist der Musikgeschichte sein, der ein „Konzert für Koloratursopran und Orchester“ geschrieben hat. Als staatlich berufener Kompositionsprofessor am Moskauer Konservatorium führte er wohl im staatlichen Auftrag die spätromantische Tradition im Stile Tschaikowskys fort.
Im heurigen Jahr jährt sich George Gershwins Todestag zum 80. Mal. Er gilt als erste typisch nordamerikanische Komponistenbegabung von Weltruf. Hunderte Songs bezeugen Gershwins individuelle melodische Erfindungskraft. Oft hat sein Bruder Ira die Texte zu den zahlreichen Broadway-Schlagern beigesteuert. Gershwins Musik ist optimistisch, charmant und besitzt aus dem Jazz bekannten Drive. Das berühmte „Summertime“ stammt aus Gershwins Oper „Porgy and Bess“.
Die Entstehungsgeschichte der „Simple Symphony“ von Benjamin Britten ist aufsehenerregend. Britten begann sehr früh zu komponieren. Bereits mit 12 Jahren war er eine bekannte Gestalt des englischen Musiklebens. 20 Jahre später erinnerte sich der mittlerweile arrivierte Komponist an einige Einfälle seiner Jugendzeit, nahm einzelne Themen aus Klavierwerken und Liedern und machte sie zur Grundlage einer Sinfonie für Streichorchester. Dabei kam ihm seine ausgefeilte Satzkunst, die er in der Zwischenzeit entwickelt hatte, sehr zu Gute. Die Titel zu den einzelnen Sätzen belegen Brittens ausgeprägten Humor. Das Assonanzprinzip derSatzüberschriften (B-B, P-P, S-S und F-F) dürfte vom Namen der Widmungsträgerin Audrey Alston abgeschaut sein. Dies mag auch die Erklärung sein, warum Britten sein Werk „Simple Symphony“ nannte – leicht zu spielen ist sie - dem Titel zum Trotz - nämlich nicht...
Unter den aufgeführten Komponisten befindet sich mit Herbert Baumann sogar ein lebender Musiker. Er ist mit dem Solisten Sven Ahnsjö persönlich befreundet. Der in Berlin geborene, heute in München ansässige Komponist hat über 500 Bühnen- und Filmmusiken geschrieben. Seine „Variationen über ein englisches Volkslied“ nehmen die Melodie „Once I Loved a Maiden Fair“ zum Thema für acht abwechslungsreiche Variationen.
Die „Vier Stücke für Violoncello und Streichorchester“ von Reinhold Gliére sind ursprünglich für Kontrabass und Klavier geschrieben. In der Bearbeitung von Stephan Höllwerth wurde der ursprüngliche Solopart für Violoncello und die Klavierbegleitung für Streichorchester umgearbeitet. Gliére ist berühmt für ausgefallene Besetzungen und einschmeichelnde melodische Wendungen. Er dürfte der einzige Komponist der Musikgeschichte sein, der ein „Konzert für Koloratursopran und Orchester“ geschrieben hat. Als staatlich berufener Kompositionsprofessor am Moskauer Konservatorium führte er wohl im staatlichen Auftrag die spätromantische Tradition im Stile Tschaikowskys fort.
Im heurigen Jahr jährt sich George Gershwins Todestag zum 80. Mal. Er gilt als erste typisch nordamerikanische Komponistenbegabung von Weltruf. Hunderte Songs bezeugen Gershwins individuelle melodische Erfindungskraft. Oft hat sein Bruder Ira die Texte zu den zahlreichen Broadway-Schlagern beigesteuert. Gershwins Musik ist optimistisch, charmant und besitzt aus dem Jazz bekannten Drive. Das berühmte „Summertime“ stammt aus Gershwins Oper „Porgy and Bess“.
Die Entstehungsgeschichte der „Simple Symphony“ von Benjamin Britten ist aufsehenerregend. Britten begann sehr früh zu komponieren. Bereits mit 12 Jahren war er eine bekannte Gestalt des englischen Musiklebens. 20 Jahre später erinnerte sich der mittlerweile arrivierte Komponist an einige Einfälle seiner Jugendzeit, nahm einzelne Themen aus Klavierwerken und Liedern und machte sie zur Grundlage einer Sinfonie für Streichorchester. Dabei kam ihm seine ausgefeilte Satzkunst, die er in der Zwischenzeit entwickelt hatte, sehr zu Gute. Die Titel zu den einzelnen Sätzen belegen Brittens ausgeprägten Humor. Das Assonanzprinzip derSatzüberschriften (B-B, P-P, S-S und F-F) dürfte vom Namen der Widmungsträgerin Audrey Alston abgeschaut sein. Dies mag auch die Erklärung sein, warum Britten sein Werk „Simple Symphony“ nannte – leicht zu spielen ist sie - dem Titel zum Trotz - nämlich nicht...